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Das Bild zeigt eine Ärztin am Schreibtisch im Gespräch mit einer Patientin.

Nebennierenchirurgie

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Nebennierenchirurgie

Laparoskopisch entfernter Nebennierentumor.

Indikationen zur Operation bestehen bei benignen und malignen Nebennierentumoren. Entscheidend ist die präoperative Abklärung der hormonellen Aktivität solcher Tumoren. Malignome sind sehr selten. Standardverfahren bei Tumoren ohne Malignitätsverdacht ist in unserer Klinik die transperitoneale laparoskopische Adrenalektomie. Sehr große und malignitätsverdächtige Tumoren werden in unserer Klinik primär konventionell operiert. Aufgrund der hohen Operationsfrequenz besteht eine große Expertise sowohl für die laparoskopische als auch für die konventionelle Nebennierenchirurgie. 

Es müssen folgende Krankheitsbilder unterschieden werden: 

Primärer Hyperaldosteronismus (Morbus Conn)

  • Typische Konstellation: Hypokaliämie, Hyperaldosteronismus, Hyporeninämie 
  • Ursache: 
    • In 70-90% singuläres Aldosteron-produzierendes Adenom 
    • Idiopathischer Hyperaldosteronismus mit mikronodulärer bilateraler Hyperplasie 
  • Wichtigste Differentialdiagnose: sekundärer Hyperaldosteronismus, typische Konstellation: Hyperaldosteronismus, Hyperreninämie 
  •  

Hyperkortisolismus (Cushing-Syndrom) 

  • ACTH-abhängig:
    • ACTH-produzierendes Hypophysenadenom (Morbus Cushing)
    • Ektopes ACTH-Syndrom 
    • Alkoholinduziert (Pseudo-Cushing) 
  • ACTH-unabhängig:
    • Nebennierenadenom (selten Karzinom) 
    • Bilaterale mikro-/makronoduläre Nebennierenrindenhyperplasie 
    • Nahrungsmittelabhängiges Cushing-Syndrom 

     

     

Syndrome und Tumoren mit Androgen-/Östrogen-Überproduktion

     

    Wichtigste Differentialdiagnosen: 

  • Kongenitales Adrenogenitales Syndrom (AGS), klassisch oder "late onset" 
  • Androgen- bzw. Östrogen-produzierende Nebennierenrindentumoren (meist Karzinome) 
  • Hypophysentumoren 
  •  

Hormoninaktive Tumoren 

  • Inzidentalome: per definitionem zufällig entdeckte Tumoren der Nebenniere (in etwa 10% zeigt die Diagnostik hormonelle Aktivität) 
  • Symptomatische hormonell inaktive Tumoren: meist durch lokale Verdrängungserscheinung bei großen Tumoren (Karzinomverdacht!) 
  •  

Nebennierenkarzinome

  • Sehr selten (2-4 Fälle / 1 Mill. Einwohner / Jahr)
  • Meist hormonell inaktiv oder adrenokortikale Mischsekretion + Androgene 
  • Rindentumor > 6 cm bzw. > 100 g meist maligne 
  •  

Phäochromozytom / Paragangliom 

  • Phäochromozytom: Katecholamin-produzierende Tumoren des Nebennierenmarkes, in 10% hereditär im Rahmen eines MEN 2a/b oder v. Hippel-Lindau-Syndroms, dann meist bilateral 
  • Paragangliome: 
    • Sympathisch, retroperitoneal, katecholaminproduzierend (entlang der Aorta abdominalis + Iliacalgefäßen, Zuckerkandl'sches Organ) 
    • Parasympathisch, mediastinal, meist hormonell inaktiv (Carotis, Aorta thoracica) 

Operationsindikationen und Verfahren

Eindeutige Operationsindikationen

     

  • Unilateral hormonell aktive Adenome (Conn, Cushing, Androgen/Östrogen): laparoskopische unilaterale Adrenalektomie
  • Hormonell inaktive Tumoren > 5 cm Größe: ggf. laparoskopische unilaterale Adrenalektomie, bei sehr großen Tumoren konventionelle Adrenalektomie (dorsaler oder transperitonealer Zugang)
  • Malignitätsverdacht / Nebennierenkarzinom: primär offenes transperitoneales Vorgehen, radikale en bloc Resektion (häufig multiviszeral, ggf. abdominothorakal) mit Lymphadenektomie
  • Phäochromozytom:
    •  

    • < 6 cm unilateral: laparoskopische unilaterale Adrenalektomie
    • < 6 cm bilateral (bei MEN II): unilaterale Adrenalekomie, kontralateral partielle Adrenalektomie, laparoskopisch oder konventionell transperitoneal
    • >6 cm: primär konventionelle transperitoneale Adrenalektomie
    •  

Fragliche Operationsindikationen (im Einzelfall gegeben)

     

  • Bilaterale mikro-/makronoduläre hormonell aktive Hyperplasie (Conn / Cushing): bilaterale laparoskopische Adrenalektomie (lebenslange Substitutionspflicht!)
  • Therapierefraktärer ACTH-abhängiger Cushing (z.B. inoperables Hypophysenadenom): Entfernung des Zielorgans zur Beherrschung des Hyperkortisolismus, bilaterale laparoskopische Adrenalektomie (lebenslange Substitutionspflicht!)
  • Hormonell aktive metastasierte Nebennierenkarzinome: Debulking-Operation zur Beherrschung der hormonellen Symptomatik
  •  

Serviceangebote

Gemeinsam mit unseren Kollegen der Endokrinologischen Klinik werden die Patienten interdisziplinär betreut. Ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik liegt in der Betreuung von Familien mit MEN-Syndromen (humangenetische Betreuung, molekulare Diagnostik + klinische Versorgung). 


Kontakt zur Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Sekretariat Allgemeinchirurgie

Telefon: +49 30 450 522 722
Telefax: +49 30 450 522 992
E-Mail: allgemeinchirurgie-cbf(at)charite.de

Terminvereinbarung Sprechstunden:

Telefon: +49 30 450 522 745
E-Mail: chirurgie-ambulanz-cbf(at)charite.de

Mo. - Do. 08:00 - 15:30 Uhr
Fr. 08:00 - 14:30 Uhr

Anschrift
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Campus Benjamin Franklin
Hindenburgdamm 30
D-12203 Berlin
 

Sekretariat Gefäßchirurgie / Lehrsekretariat

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E-Mail: gefaesschirurgie(at)charite.de

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