
Operation von Lebermetastasen
Leberoperationen sind komplexe Eingriffe. Wichtig ist, dass jede Operation individuell geplant wird, denn jeder Patienten hat seine eigene Anatomie.
Sie befinden sich hier:
Was passiert bei einer Leberoperation?

Eine Leberoperation erfolgt in der Regel über einen Bauchschnitt. In vielen Fällen können wir jedoch auch eine minimal-invasive Operation durchführen, bei welcher über kleine Schnitte mit einer Kamera und Spezialinstrumenten operiert wird. An der Leber selbst wird dann je nach Lage und Verteilung der Metastasen ein Teil operativ entfernt. Hierfür gibt es verschiedene Techniken, wie die rechtsseitige oder linksseitige Leberteilentfernung. Wichtig ist es, dass die Operation individuell geplant wird, denn die Anatomie ist bei jedem Patienten unterschiedlich. Wir erstellen daher bei jedem Patienten mit einer größeren Leberoperation einer computergestützte Operationsplanung. Zudem wird während der Operation eine Ultraschalluntersuchung direkt auf der Leber durchgeführt. Hiermit können feine Strukturen am besten dargestellt werden.
Die Entfernung des Leberteils führen wir mit einem speziellen Ultraschallinstrument durch, welches das Lebergewebe schonend durchtrennt und eine optimale Darstellung der in der Leber verlaufenden Gefäße ermöglicht. Diese werden dann gezielt unterbunden. So können wir ein geringes Risiko an Blutungen sicherstellen.
Nach der Operation wird der Patient meist für einen Tag auf der Intensivstation betreut. Wichtig ist eine optimale Schmerztherapie, weshalb viele Patienten bei uns schon bei der Operation eine rückenmarksnahe Schmerztherapie bekommen - ähnlich der Schmerztherapie für Frauen bei Geburten. Schon am Tag nach der Operation kann der Patient meist normal essen und aufstehen. Die Länge des Der Krankenhausaufenthaltes hängt von der Art der Leberoperation und weiteren Dingen ab. Meist wird der Patient nach 8 - 10 Tagen entlassen. Wir empfehlen in der Regel eine Anschlussheilbehandlung, die über unseren Sozialdienst geplant wird.
Welche Risiken bestehen bei einer Leberoperation?
Die Leber erfüllt lebenswichtige Aufgaben im Körper. Deshalb kann die Leber nicht vollständig, sondern nur teilweise entfernt werden. Die Leber hat eine sehr gute Möglichkeit zur Regeneration. Dies bedeutet, dass die restliche Leber nach Entfernung eines Teils der Leber auswächst und ihre wichtigen Funktionen voll wieder übernehmen kann. Die Regeneration benötigt allerdings einige Wochen. Es besteht deshalb bei einer größeren Leberoperation ein Risiko, dass die verbleibende Leber für den Zeitraum direkt nach Operation zu klein ist, um den Körper ausreichend zu versorgen. Wir planen daher für jeden Patienten individuell genau, wie viel Lebergewebe nach der Operation übrig bleibt und ob dies für den Körper ausreichend ist.
Bei manchen Patienten muss allerdings soviel Leber entfernt werden, dass der verbleibende Teil für die erste Zeit nach der Operation zu klein wäre. Aber auch in dieser Situation gibt es heute neue Möglichkeiten. Mit der sogenannten "Pfortaderembolisation" kann eine Vergrößerung der Leber vor der Operation erreicht werden, so dass die Operation anschließend sicher durchgeführt werden kann. Weitere Informationen zur Pfortaderembolisation finden Sie hier.
Bestimmte Komplikationen sind zwar typisch für Leberoperationen, treten jedoch selten auf. Hierzu gehören zum Beispiel Gallefisteln, also der Austritt von Galleflüssigkeit aus dem Schnittbereich der Leberoperation. Zudem können in seltenen Fällen nach der Operation Blutungen oder Infektionen auftreten. Auch wenn Komplikationen auftreten sollten, können wir diese als Klinikum der Maximalversorgung mit allen modernen medizinischen Verfahren beherrschen.
Die Teilentfernung der Leber ist heute eine sichere Operation mit einer niedrigen Komplikationsrate. Dies setzt allerdings voraus, dass die Operation unter Berücksichtigung vieler Faktoren präzise geplant wird. Hierzu haben wir in unserer Klinik eine besondere Expertise.
Wie geht es nach der Leberoperation weiter?
Nach der Leberoperation wird der Patient in der Regel für einen Tag auf unserer Intensivstation behandelt und danach wieder auf die Normalstation verlegt. Hier erfolgen Kostaufbau und Physiotherapie. Auf Wunsch stellen wir auch eine kompetente psychologische Hilfe zur Verfügung (psychoonkologische Betreuung). Wenn keine Probleme auftreten kann die Entlassung meist nach 8 - 10 Tagen erfolgen. Wir empfehlen meist eine Anschlussheilbehandlung, die über den Sozialdienst unserer Klinik organisiert wird.
Alle Patienten werden zudem auch nach der Operation in der interdisziplinären Tumorkonferenz der Charité vorgestellt. Hier wird der Patient mit allen Befunden von Experten aus verschiedenen Fachgebieten (Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie und andere) besprochen. Hierbei wird das bei der Operation entnommene Gewebe diskutiert und es wird eine Empfehlung für die weitere Behandlung nach der stationären Therapie erstellt. Dies kann zum Beispiel eine spezielle Nachsorge sein oder eine unterstützende Chemotherapie.
Wir führen zudem über unsere Sprechstunde für Lebermetastasen und Lebertumore eine engmaschige Nachsorge durch. Diese erfolgt zunächst vierteljährlich und später in weiteren Abständen. Mit den Möglichkeiten unseres Klinikums können wir hierbei die modernsten diagnostischen Methoden anwenden, zum Beispiel die hochauflösende Kernspintomographie (MRT) mit speziellem Leberkontrastmittel. Wir stehen Ihnen hier auch für Fragen oder Probleme nach der Operation gerne zur Verfügung.




Das Team der Hochschulambulanz, Sprechstunde für Lebermetastasen und Lebertumore
Beratung und Zweitmeinung
Sie können sich gerne kurzfristig für eine Beratung oder Zweitmeinung in unserer Sprechstunde vorstellen.
Bei weiterer Anreise können wir Sie gerne auch zunächst per E-Mail beraten. Bitte senden Sie uns dafür einen Arztbrief oder Entlassungsbericht zu, sowie nach Möglichkeit einen Befundbericht der aktuellen Bildgebung. Senden Sie die Unterlagen bitte an:
Weitere Informationen zur Sprechstunde und Zweitmeinung finden Sie hier.
Ihre Ansprechpartner
Stellvertretender Klinikdirektor, Bereichsleiter minimal-invasive Chirurgie, Lehrkoordinator, Leiter der AG Lebermetastasen und in-situ-Ablation

Facharzt für Allgemeine Chirurgie, Facharzt für Viszeralchirurgie, AG Lebermetastasen und in-situ-Ablation, Lehrbeauftragter

Oberarzt, Facharzt für Viszeralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie, Notfallmediziner

Kontakt zur Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Sekretariat und Anmeldung Allgemeinchirurgie
Telefon: +49 30 450 522 722
Telefax: +49 30 450 522 992
E-Mail: allgemeinchirurgie-cbf(at)charite.de
Mo. - Do. 08:00 - 15:30 Uhr
Fr. 08:00 - 14:30 Uhr
Sekretariat Gefäßchirurgie / Lehrsekretariat
Telefon: +49 30 450 522 725
Telefax: +49 30 450 7522 982
E-Mail: gefaesschirurgie(at)charite.de
Mo. - Do. 08:00 - 15:30 Uhr
Fr. 08:00 - 14:30 Uhr
Anschrift
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Campus Benjamin Franklin
Hindenburgdamm 30
D-12203 Berlin