Metanavigation:

Hier finden Sie den Zugang zur Notfallseite, Kontaktinformationen, Barrierefreiheits-Einstellungen, die Sprachwahl und die Suchfunktion.

Navigation öffnen
Computerbasierte Darstellung der Leber auf Grundlage einer Computertomographie.

Wie behandelt man Lebermetastasen?

Lebermetastasen sind Absiedlungen eines bösartigen Tumors in der Leber. Lebermetastasen können mit verschiedenen Therapien behandelt werden. Die genaue Wahl der Therapieform hängt von verschiedenen Dingen ab, wie der Art des ursprünglichen Tumors (zum Beispiel ein Dickdarmkrebs), der Anzahl und Lage der Metastasen in der Leber oder vorausgegangenen Behandlungen.

Sie befinden sich hier:

Übersicht

Wenn man im Internet nach Informationen zur Behandlung von Lebermetastasen sucht, stößt man auf eine Vielzahl von Behandlungsformen. Hierzu zählen Chemotherapie, Antikörper, Methadon, Operation, Radiofrequenzablation, Mikrowellenablation, laserinduzierte Thermotherapie, SIRT, Chemoembolisation, TACE und andere. Deshalb ist es besonders wichtig, dass man sich als Patient von einer Klinik beraten lässt, die über alle Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie verfügt und die nach dem aktuellen Stand der Medizin die beste Behandlung wählt. Hierbei muss die Situation für jeden Patienten individuell beurteilt werden.

Wir führen in unserer Klink daher folgendes durch:

  • Individuelle Beratung vor Ort
  • Sichtung aller Unterlagen
  • Durchführung der weiteren Diagnostik (zum Beispiel hochauflösende Bildgebung, computerbasierte Operationsplanung)
  • Planung der Therapie
  • Diskussion jedes Patienten in der interdisziplinären Tumorkonferenz mit Experten aus anderen Fachgebieten (Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologie)
  • Auf Wunsch Erstellen einer Zweitmeinung
  • Engmaschige Nachsorge nach erfolgter Behandlung

Nur mit einer Operation oder einer in-situ-Ablation können Patienten mit Lebermetastasen bestimmter Tumore dauerhaft geheilt werden. Die Heilungsaussichten hängen dabei von mehreren Faktoren ab, wie der Art des ursprünglichen Tumors oder dem Zeitpunkt des Auftretens von Lebermetastasen. Mit anderen Therapien, wie zum Beispiel der Chemotherapie, können Lebermetastasen begrenzt werden - eine Heilung ist in der Regel jedoch nicht möglich. Genaue Informationen dazu finden Sie unten.

Operation bei Lebermetastasen

Computergestützte Planung einer Leberoperation

Bei einer Operation von Lebermetastasen wird ein Teil der Leber entfernt. Die Leber hat eine sehr gute Möglichkeit zur Regeneration. Dies bedeutet, dass die restliche Leber nach Entfernung eines Teils der Leber auswächst und ihre wichtigen Funktionen voll wieder übernehmen kann. Die Teilentfernung der Leber ist heute eine sichere Operation mit einer niedrigen Komplikationsrate. Dies setzt allerdings voraus, dass die Operation unter Berücksichtigung vieler Faktoren präzise geplant wird. Hierzu haben wir in unserer Klinik eine besondere Expertise.

Weitere Informationen zur Leberoperation

In-situ-Ablation als Alternative zur Operation

Schema einer lokalen Zerstörung von Lebermetastasen (sog. in-situ Ablation)
Schema einer in-situ Ablation

Die Leberoperation ist die Therapieform mit der besten Heilungsaussicht für Patienten, deren Lebermetastasen grundsätzlich operiert werden können. Einige Patienten können aber aus unterschiedlichen Gründen nicht operiert werden, zum Beispiel bei ungünstiger Lage der Metastasen in der Leber oder wenn nach einer vorangegangenen Leberoperation erneut Metastasen auftreten. Einige Patienten lehnen eine Operation auch ab.

In den letzten Jahren haben sich die sogenannten in-situ Ablationsverfahren als erfolgreiche Alternative zur Leberoperation herausgestellt. Es handelt sich hierbei um Behandlungsformen, bei denen Metastasen nicht operativ entfernt werden, sondern im Körper zerstört werden (lateinisch: in situ = im Körper, Ablation = Zerstörung). Am häufigsten werden die Radiofrequenzablation (RFA) und die Mikrowellenablation (MWA) verwendet. Bei beiden Methoden wird eine Sonde direkt in die Leber eingeführt und der Tumor bzw. die Metastase wird im Körper (in situ) zerstört.

Weitere Informationen zur in-situ-Ablation

Chemotherapie bei Lebermetastasen

Mit einer Chemotherapie kann das Wachstum von Lebermetastasen aufgehalten werden. Oft können Metastasen sogar kleiner werden oder ganz verschwinden. Dies wird heute insbesondere mit den neuen Antikörpertherapien erreicht. Allerdings ist bei den meisten Patienten auf diese Weise keine dauerhafte Heilung zu erreichen.

Die Chemotherapie wird deshalb dann eingesetzt, wenn eine Operation oder in-situ-Ablation nicht möglich ist. Zudem wird die Chemotherapie häufig auch vor einer Leberoperation oder in-situ-Ablation eingesetzt, um den Behandlungserfolg zu verbessern. Bei machen Patienten ist einer operative Entfernung von Lebermetastasen zunächst nicht möglich, weil die Metastasen zu zahlreich, zu groß oder zu ungünstig gelegen sind. In einem solchen Fall kann mit einer Chemotherapie häufig eine Verkleinerung der Metastasen erreicht werden, so dass diese später doch noch operiert werden können.

Das genaue Vorgehen wird für jeden Patienten individuell in unserer Tumorkonferenz besprochen und festgelegt. Wir arbeiten hierbei eng mit der "Interdisziplinären Medikamentöse Tumortherapie" (IMT) zusammen.

Welche Patienten können mit Operation oder in-situ-Ablation behandelt werden?

Das wichtigste Ziel in der Behandlung von Patienten mit Lebermetastasen ist es, ein optimales Behandlungsergebnis bei einer geringen Rate an Nebenwirkungen zu erreichen. Im besten Fall können wir durch einer Leberoperation oder in-situ-Ablation eine dauerhafte Heilung erreichen. Aber auch wenn dies nicht möglich ist, können Patienten mit Lebermetastasen heute durch die modernen Chemotherapien zum Teil viele Jahre bei guter Lebensqualität leben.

Eine Leberoperation oder in-situ-Ablation bei Lebermetastasen kann jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen und bei bestimmten Erkrankungen durchgeführt werden:

Behandelbare Grunderkrankungen: Als Grunderkrankung wird die Erkrankung bezeichnet, die zu Lebermetastasen geführt hat. Wir können insbesondere Patienten mit Lebermetastasen eines Dickdarmkrebses (Kolonkarzinom) oder Enddarmkrebses (Rektumkarzinom) mit einer Leberoperation oder in-situ-Ablation behandeln. Die medizinische Erfahrung hat gezeigt, das ein großer Teil dieser Patienten dauerhaft geheilt werden kann. In seltenen Fällen können wir auch Lebermetastasen anderer Tumore so behandeln, wie zum Beispiel bei Brustkrebs oder Aderhautmelanom.

Bei anderen Erkrankungen hat sich durch die Operation oder in-situ-Ablation bei Lebermetastasen leider kein dauerhafter Erfolg gezeigt, so dass hier andere Behandlungsformen, wie die Chemotherapie, sinnvoll sind. Dies trifft insbesondere für den Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom), Magenkrebs (Magenkarzinom), Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) und Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) zu.

Behandelbare Lebermetastasen: Sofern eine Operation technisch möglich ist, ist dies krebstherapeutisch die beste Behandlungsform. Die Möglichkeit einer Operation hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl und Lage der Metastasen in der Leber oder der Größe der nach Operation verbleibenden Leber. Daher führen wir vor einer größeren Leberoperation immer eine computergstützte Planung durch. Wenn eine in-situ-Ablation geplant wird, dann sollten die Metastasen eine bestimmte Größe nicht überschreiten (in der Regel 3 cm) und nicht zu zahlreich sein. Auch hier muss die Situation immer individuell mit dem Patienten beurteilt werden.

Beratung und Zweitmeinung

Sie können sich gerne kurzfristig für eine Beratung oder Zweitmeinung in unserer Sprechstunde vorstellen.

Bei weiterer Anreise können wir Sie gerne auch zunächst per E-Mail beraten. Bitte senden Sie uns dafür einen Arztbrief oder Entlassungsbericht zu, sowie nach Möglichkeit einen Befundbericht der aktuellen Bildgebung. Senden Sie die Unterlagen bitte an:

Weitere Informationen zur Sprechstunde und Zweitmeinung finden Sie hier.

Ihre Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Kai Lehmann

Stellvertretender Klinikdirektor, Bereichsleiter minimal-invasive Chirurgie, Lehrkoordinator, Leiter der AG Lebermetastasen und in-situ-Ablation

Dr. med. Franz Poch

Facharzt für Allgemeine Chirurgie, Facharzt für Viszeralchirurgie, AG Lebermetastasen und in-situ-Ablation, Lehrbeauftragter

Dr. med. Christian Schineis, MHBA

Oberarzt, Facharzt für Viszeralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie, Notfallmediziner


Kontakt zur Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Sekretariat und Anmeldung Allgemeinchirurgie

Telefon: +49 30 450 522 722
Telefax: +49 30 450 522 992
E-Mail: allgemeinchirurgie-cbf(at)charite.de

Mo. - Do. 08:00 - 15:30 Uhr
Fr. 08:00 - 14:30 Uhr

Sekretariat Gefäßchirurgie / Lehrsekretariat

Telefon: +49 30 450 522 725
Telefax: +49 30 450 7522 982
E-Mail: gefaesschirurgie(at)charite.de

Mo. - Do. 08:00 - 15:30 Uhr
Fr. 08:00 - 14:30 Uhr

Anschrift
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Campus Benjamin Franklin
Hindenburgdamm 30
D-12203 Berlin